Unser Leitbild

Leitbild der Offenen Kinder – und Jugendarbeit der Stadt Emden

1. Präambel

Die Einrichtungen der Offenen Kinder-und Jugendarbeit des Fachdienstes Jugendförderung
sind ein wichtiges Element kommunaler Infrastruktur und unterstützen
im Besonderen die familienfreundliche Ausrichtung der Stadt Emden. In Anlehnung
an die städtischen Topziele und die strategische Ausrichtung des Fachbereichs
600 (Jugend/Schule und Sport) definiert dieses Leitbild das Selbstverständnis der
Offenen Kinder – und Jugendarbeit der Stadt Emden. Es bestimmt und leitet das
Handeln der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, versteht sich als Wegweiser für die
gegenwärtige und zukünftige Ausrichtung der pädagogischen Arbeit und soll zur
Diskussion und Auseinandersetzung anregen.

Die Offene Arbeit orientiert sich an den gesetzlichen Grundlagen (KJHG – SGB VIII).
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten mit unterschiedlichen Schwerpunkten
in den Einrichtungen der Offenen Kinder-und Jugendarbeit als Team unterstützend
zusammen und vertreten gemeinsam den Grundgedanken dieses Leitbildes.

Es zeigt die Grundsätze der pädagogischen Arbeit und dient als Korrektiv und Schablone
für die tägliche Praxis.

2. Auftrag

Unabhängig von religiösen, ethnischen, politischen oder sozialen Hintergründen haben
alle Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 6-27 Jahren, gleich
welchen Geschlechtes, vorbehaltlos Zugang zu den Einrichtungen der Offenen Kinder-
und Jugendarbeit der Stadt Emden.

Trotz vielfältiger sozialer Ausgrenzungen (Asylrecht etc.) ist es unser Ziel, den Kindern,
Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine größtmögliche gesellschaftliche
und berufliche Teilhabe zu ermöglichen.

 

3. Sozialpädagogisches Selbstverständnis

In einer zunehmend individualisierten, schnelllebigen, globalisierten und multimedialen
Welt bieten wir Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen entschleunigten
Raum, in dem sie, auf der Basis eines verlässlichen Beziehungsangebotes,
Solidarität als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft erfahren.

Ausgehend von den unterschiedlichen Lebenskulturen der jungen Menschen, finden
sie in uns verlässliche und authentische Begleiter auf ihrem Weg, vorhandene Ressourcen
zu entdecken, diese zu aktivieren und dadurch ihre Lebenskompetenzen
zu stärken.

Die Angebote der Offenen Kinder-und Jugendarbeit fördern die Entwicklung der
Persönlichkeit junger Menschen und tragen somit zu sozialer Anerkennung und zur
Erweiterung der zur beruflichen Qualifikation benötigten Kompetenzen bei.

Unsere strukturierten, nicht kommerziellen Angebote basieren auf einer freiwilligen
Beteiligung unserer Adressaten.

Der Besuch unserer Einrichtungen und die Nutzung der täglichen Angebote und
Räume sind für alle oben beschriebenen Adressaten grundsätzlich kostenfrei!

Wir begleiten und unterstützen den Prozess der individuellen Persönlichkeitsentwicklung
innerhalb der verschiedenen Phasen des Erwachsenwerdens und nehmen
uns den damit verbundenen Herausforderungen selbstverständlich an.

Gemeinschaft erleben und von einander lernen bedeutet Regeln und Grenzen zu
setzten sowie die Fähigkeit sie einzuhalten und sich an ihnen zu reiben.

Um unsere professionellen pädagogischen Standards in der Offenen Kinder-und
Jugendarbeit zu gewährleisten sind alle genannten Emder Einrichtungen kontinuierlich
mit qualifiziertem Fachpersonal ausgestattet.

Wir halten es für notwendig, durch die Teilnahme an Fort-und Weiterbildungen sowie
durch die Inanspruchnahme von Supervision gewährleisten zu können, dass
unsere Kompetenzen stets auf dem neuesten Stand der modernen Wissenschaft
sind.

Wir bedenken ökologische, ökonomische und gesundheitliche Aspekte bei der Auswahl
unserer pädagogischen Interventionen und sehen das als selbstverständlichen
gesellschaftlichen Beitrag an.

 

4. Professionelle Praxis

Wir bieten und schaffen flexible Räume, in denen auf den direkten Bedarf der Kinder
und Jugendlichen unmittelbar reagiert wird. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
in der Offenen Kinder-und Jugendarbeit leben eine „professionelle Multivalenz“
zwischen direktem „Mitleben“ in der Lebenswelt der Jugendlichen und dem modulierenden,
steuernden Agieren. Des Weiteren ermöglichen wir die permanente
Aushandlung der jugendlichen und pädagogischen Interessen.

Das Aushalten und das professionelle Anwenden dieser „Rollen-Multivalenz“ ist für
uns eine unbedingte Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Offenen
Kinder-und Jugendarbeit in Emden. Es ist unser Auftrag, den Jugendlichen diese
Rollendifferenz transparent zu machen, indem wir diese stetig reflektieren.

Unsere Sozialpädagogische Praxis im Offenen Bereich zeichnet sich durch das Erfassen
von unterschiedlichen Situationen und der daraus resultierenden Interaktion
aus. Hinzu kommt die Herausforderung an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
verschiedene Kommunikationsformen gleichzeitig und im schnellen Wechsel zu
beherrschen.

Wir stellen Lernfelder/-räume zur Verfügung, die es unseren Adressaten ermöglichen,
nach festgelegten Grenzen und Regeln, eigenverantwortlich zu agieren und
die Alltagsarbeit in unseren Einrichtungen aktiv mit zu bestimmen und mit zu gestalten.
Unsere Angebote orientieren sich an der Situation und den Sozialräumen der Zielgruppe,
die von uns als Experte für Ihre Lebenswelt wahrgenommen wird.

Wir gehen flexibel und gezielt auf die individuellen Bedürfnisse unserer Adressaten
ein, indem wir sowohl Angebote vorhalten als auch beratend und unterstützend
agieren.

Bei einem Bedarf, der von uns aus fachlichen Gründen nicht bedient werden kann,
beziehen wir entsprechende Experten mit ein.

 

5. Kooperation und Vernetzung

Die Offene Kinder-und Jugendarbeit der Stadt Emden nutzt und bietet Synergien
aus Kooperationen mit Einrichtungen im Sozialraum, Vereinen und Verbänden sowie
der Fachhochschule, dem Jugendschutz, den Schulen etc. und pflegt aktiv diese
Vernetzung.

6. Ausblick

Wir überprüfen jährlich in einer Klausur die Übereinstimmung zwischen der pädagogischen
Praxis und dem Leitbild.

„Alte Post“ Zentrum für junge Menschen
Jugendzentrum Larrelt
Jugendzentrum Borssum
Kinder-und Jugendhaus Barenburg
Freizeitsportanlage „Big Point“
Jugendtreff Schwabenstraße

Stadtteilbüro Transvaal mit Jugendclub

Emden im März 2010